Wir wollen los…
und die Elternzeit gemeinsam genie?en! Seit M?rz 2015 sind wir zu Dritt:?Martin, Dani & Pauline
Was tun in der Elternzeit? Na am besten reisen, und im Norden waren wir noch nie gemeinsam. Im April 2016 soll es los gehen und bis dahin gibt es noch das Ein oder Andere vorzubereiten. Begleitet uns beim Listen schreiben, einkaufen, einpacken, wieder auspacken, umpacken und schlie?lich bei der Reise nach Norwegen. 8-10 Wochen sind geplant, wir freuen uns riesig auf unser kleines Abenteuer, der VW-Bus ist gebucht, der neue Autositz für Pauline ist da, es kann also los gehen…
STAVANGER
7. April 2016
Wir fahren am Donnerstag Vormittag von Sandnes nach Stavanger und stellen unseren Bus „Susi“ im Parkhaus ab. Hier machen wir drei dann erstmal ein kleines Nickerchen, bevor es zum Stadtbummel geht. Wir sind entzückt von den Holzh?usern, deren liebevollen Verzierungen und den verwinkelten Gassen. Mittags kehren wir in ein Kaffeehaus ein, genie?en „Rosinenboller“, Tee und Kaffee (zur Freude von Martin ist der Refill for free) Gut gest?rkt ziehen wir am frühen Nachmittag weiter und Pauline darf wieder in der Wandertrage die Stadt entdecken. Wir spazieren am Hafen entlang, das ?lmuseum schauen wir uns nur von au?en an, denn wir m?chten lieber noch weitere kleine Gassen und alte Holzh?user bestaunen. Das Parkhaus kostet uns im übrigen 13,20 für 5,5h. Am Nachmittag bringt uns die F?hre nach Tau und wir fahren weiter über J?rpeland zum Preikestolen Camping – ein wundersch?ner Campingplatz und weil wir wieder fast allein sind, wunderbar ruhig und sauber. Wir genie?en Strom, Dusche und WC für 20,- pro Nacht. Zum Abendessen gibt es den Klassiker: Nudeln mit Tomatensauce und K?se, davon bekommt Pauline NIE genug…man h?rt ihr „Mhhhhhmmm“ über den ganzen Platz.
J?RPELAND
8. April 2016
Das Wetter wird immer besser, die Sonne kommt raus und unsere R?der zum Einsatz. 45 Kilometer radeln wir durch sch?nste Natur am Lysefjorden entlang, es geht Bergauf und -ab und ich musste auch ein paar mal mein Rad schieben. Auf der Insel Idse haben wir an einem kleinen Hafen mit Strand unsere Mittagspause gemacht. Pauline hatte Spa? am Steg, Martin hat den Hühnereintopf aus der Dose erw?rmt und ich die Sonne genossen. Wir entscheiden uns, nicht den Weg zurück zu fahren, sondern eine Runde daraus zu machen und vertrauen auf das Garmin. Die Anstiege wurden mit traumhaften Ausblicken belohnt und wir haben sogar den Preikestolen von unten sehen k?nnen. 16 Uhr waren wir wieder im Camp und freuten uns über unsere Buttermilch, die wir am Tag zuvor versehentlich gekauft hatten.
PREIKESTOLEN
10. April 2016
Blauer Himmel, Sonnenschein – das l?dt zu einer Wanderung ein. Schon am Vortag nutzten wir das sch?ne Wetter für eine kleine Wanderung nach J?rpeland, um am Hafen und in der Stadt zu entspannen und unser erstes Eis in Norwegen zu essen.
Wir brechen „unsere Zelte“ auf dem Campingpatz ab und fahren zum Fu? des Preikestolen. Dort werden 15,- Parkgebühr verlangt!!! Aber dazu sp?ter mehr. Bei frühlingshaften Wetter starten wir 9:50 Uhr unsere Tour zur „Kanzel“. Pauline ist mit den gestrickten Arm- & Beinstulpen von Oma gut ausgerüstet, wir sind eher luftig angezogen, denn bei 12°C und starkem Anstieg kommen wir recht schnell ins Schwitzen. Wir genie?en auf dem Weg nach oben die Natur und immer wieder einen neuen Ausblick, sogar Stavanger ist sehr gut zu sehen. Pauline wird auf halber Strecke wach, schaut sich neugierig um, erz?hlt uns Geschichten und lacht freundlich in die Welt. Sie ist wirklich sehr gern in der Trage unterwegs, vermutlich weil sie da einen tollen ?berblick hat. Dem Badesee an dem wir vorbei wandern, ziert noch eine Eisdecke und überhaupt erblicken wir immer mehr Schneefelder auf dem Weg nach oben. Mit der Zeit werden es auch immer mehr Touristen. Nach 1h40min haben wir es geschafft und sind überw?ltigt von diesem atemberaubenden Ausblick, der Tiefe wenn man den steilen Abgrund hinunter blickt, der Weite mit dem Blick auf den Lysefjord. Es weht ein kr?ftiger Wind und wir suchen uns ein Pl?tzchen für die Pause. Wir hatten die tolle Idee wieder Spaghetti zu kochen, was allerdings bei diesen Bedingungen v?llig in die Hose ging. Die Nudeln mit der Sauce waren überall, ?aber nicht im Mund von Pauline, der Hunger war gro?, aber der Wind zu stark…die Banane hat uns dann gerettet. Das n?chste mal nehmen wir ganz klassisch „Brote“ mit auf unsere Wanderung, das macht sich auf 600m H?he dann doch besser.
Kurz vor 15 Uhr waren wir dann wieder unten und konnten noch ein sehr entspanntes Picknick auf der Wiese genie?en, Pauline durfte zum ersten Mal an einem Eis schlecken und war natürlich begeistert. Da wir gern noch 70km bis nach „Sand“ fahren m?chten, begeben wir uns langsam zum Auto. Ein anderes Auto steht glücklicherweise noch in der Lichtschranke und so konnten wir schnell durch die offene Schranke fahren und gratis Parken ? Was für ein sch?ner Tag!
Von SAND über R?LDAL, ODDA & UTTNE, KVANNDAL nach ALVIK
11. April 2016
Blick auf das Wasser, Sandstrand und M?wen…was für ein Start in den Tag! Der Ort „Sand“ macht seinen Namen alle Ehre, es zieren kleine wei?e Holzh?user die Stra?en. Pauline guckt auch begeistert aus dem Fenster. Z?hne putzen und waschen im Fjord bevor es weiter geht. Glücklicherweise ist die gestrige Stra?ensperre wieder aufgehoben und so k?nnen wir die Landschaftsroute „RYFYLKE“ weiter fahren. Die Stra?e wird enger, kurviger und wir fahren durch viele Tunnel. Die Seen sind zugefroren und es liegt Schnee. Nach R?ldal erreichen wir die 3. Landschaftsroute „HARDANGER“ (das Skigebiet mit dem meisten Schnee in Europa) Wir halten am Lattefossen (Wasserfall) und treffen drei deutsche Reisende.
Für den frühen Nachmittag nehmen wir uns die Wanderung zur Gletscherzunge des 3.gr??ten Gletschers Norwegens vor, dafür fahren mit Susi einen schmalen Weg bis zum Parkplatz. Martin schmiert noch schnell Brote und dann geht’s los, vorbei an Bisons und deren Kacke, stapfen wir durch Schnee und Eis. Wir stellen fest, um diese Jahreszeit geht es hier nicht weiter und kehren lieber um. Die 5 H?user des Dorfes und der Wasserfall sind auch sehenswert und weniger gef?hrlich.
Danach fahren wir nach Odda, eine Industriestadt mit wenig Flair, aber Martin erinnert sich hier an dir Tour durch die Hardangervidda, die er 2011 mit seinem Bruder, Onkel und Cousin erlebte. Nach einer Kaffepause?fahren wir weiter nach Utne, um dort mit der F?hre nach Kvanndal über zu setzen. Die 20 minütige Fahrt nutzen wir zum Abendessen, was mit Pauline wirklich jedes mal aufs Neue zum Erlebnis wird. Brot, K?se, Tomate, Fisch und Pauline genie?t mit vollem K?rpereinsatz. Wir fahren noch ein kurzes Stück nach Alvik und schlagen dort, wunderbar am Hardangerfjord gelegen, unser Nachtlager auf.
Das Projekt „abstillen“ l?sst die Romantik etwas dahin schwinden. Pauline schreit 1 Stunde, begleitet von z?rtlichen Streicheleinheiten unsereseits und findet dann schlie?lich ihren Schlaf. Gute Nacht…
BERGEN
13.& 14. April 2016
Vom Campingplatz „Lone Camping “ starten wir um 10:30 Uhr unsere Radtour nach Bergen und sind schon nach den ersten Kilometern genervt, weil wir uns den Radweg etwas sch?ner vorgestellt hatten und wir nach 20 Kilometern von der nicht sehenswerten Vorstadt Bergens begrü?t wurden. Nach 1 Stunde hatten wir dann unser Ziel erreicht. In Bergen geht es st?ndig bergauf und -ab, wir stellen schlie?lich unsere R?der im Zentrum ab und Pauline bekommt erstmal Mittag. Danach beginnt der Stadtbummel mit „BRYGGEN“ – die alten Holzh?user der ehemaligen Hanse bringen Farbe an die Hafenstra?e und mit dem Blick in die Hinterh?fe, laden sie einen in eine l?ngst vergangene Welt ein. Wir gehen über Holzdielen durch die engen Gassen der H?fe und sind beeindruckt. Mit dem Besuch im Hanseatischen Museum, bekommen wir die M?glichkeit, die R?umlichkeiten in einem der ?ltesten H?user von Bryggen, zu besichtigen. Die 10 Eintritt lohnen sich wirklich.
Weiter geht es am Hafen zu der „Hakonshallen“ mit dem „Rosenkranzturm“. Wir haben ein sch?nes Wetter für unseren Stadtbummel, aber so langsam auch mal hunger. W?hrend Pauline ihren Mittagsschlaf im Thule macht, stürmen wir einen REMA 1000 Markt und essen uns satt. In der Stadt sehen wir viele Bettler, die Touristen sind noch überschaubar. Vor allem aber sehen wir Menschen ?in Fitnessleggins, die tr?gt „Frau“ ?anscheinend hier sehr gern, dazu Nike air und Sneakersocken…wir fühlen uns gemobbt in unseren Wanderhosen, k?nnen aber keinen Leggins-Shop finden.
Am sp?ten Nachmittag bringt uns die Fl?yenbahn zu einem der 7 Hausberge auf 320m H?he nach oben und wir genie?en den Blick über die Stadt Bergen. Nach unten laufen wir allerdings und das scheint hier auch der Volkssport zu sein. Alle laufen den Berg 3km hoch und/oder wieder runter, natürlich in Leggins. Der Fl?yen ist für die Einheimischen hier wie für uns Dresdner der gro?e Garten. Wir joggen also gleich eine Runde mit.
Im Deli gibt es Abendessen und es steht ja noch die Rückfahrt mit dem Rad bevor…ich habe wenig Lust, m?chte aber keine Lusche sein. Wir treten ca.19:45 Uhr in die Pedalen und sind überrascht, die Rückfahrt ist deutlich angenehmer als die Hinfahrt, wir haben also alles richtig gemacht. Nach 1 Stunde sind wir wieder auf dem Campingpatz, g?nnen uns Strom, Schogetten und fallen in die Betten.
UNDREAL
15. April 2016
9 Uhr werden wir langsam auf dem Campingplatz direkt am Wasserfall in „Tvinde“ wach. Heute ist Duschtag! Martin und Pauline gehen zuerst, danach schicke ich die beiden auf eine kleine Wanderung zum Wasserfall, damit ich mal ein Stündchen „Wellness & Beauty“ im Sanit?rbereich machen kann. Das tut gut! Bevor wir uns auf den Weg zum Naer?yfjord nach Gudvangen machen, sprengt Pauline noch ihre Windel und somit ist die Dusche und frisch angezogene W?sche für die Katz.
Nach Gudvangen machen wir vor dem n?chsten Tunnel einen Abstecher nach Undredal, einem sehr kleinen Ort an der Westseite des Aurlandsfjord der für seinen preisgekr?nten Ziegenk?se bekannt ist. Und wir lieben Ziegenk?se! Im Dorfladen gibt es Kostproben und wir kaufen leckeren wei?en und braunen Ziegenk?se für ca.20 ein. Im Ort steht die kleinste Kirche Skandinaviens und es leben da natürlich viele Ziegen.
Wir fahren wieder zurück um durch den n?chsten Tunnel bis nach Fl?m zu gelangen, übernachten allerdings 3 km weiter am Stra?enrand. Zum Abendbrot gibt es natürlich lecker K?se auf Kn?ckebrot. Als Martin sich die Bilder des Tages anschaut, stellt er fest, dass er unsere Selfiest in Undredal vergessen hat.
FL?M
16.April 2016
Martin f?hrt erstmal zurück nach Undredal um hoffentlich die Selfistange wieder zu finden. Wir M?dels kaufen in der Zwischenzeit die Ticket für die Fl?msbahn ( 440 NOK pro Person Hin-& Rückfahrt) Nachdem Martin erfolgreich zurück gekehrt ist, besuchen wir gemeinsam kostenlose Museum der Fl?msbahn. Die Bahn wird auch „20er Bahn“ genannt ( 20 Kilometer, 20 Tunnel & 20 Jahre Bauzeit ) – eine wahnsinnige Leistung. 11:50 Uhr beginnt die Eisenbahnromantik und wir fahren bei sch?nstem Wetter auf 866m hoch, halten zwischendurch an einem Wasserfall, bekommen ein fantastsiches Panorama geboten und sind nach ca.45 Minuten oben in Myrdal.
Hier starten wir unsere kleine Schneewanderung und ziehen uns die Gamaschen an. Gut so, denn manchmal sinken wir bis zu den Knien in den Schnee. Nach 2 Kilometern ganz allein im Winterwonderland, kommen wir in Vatnahalsen an. Wir stapfen noch eine Runde zum n?chsten Aussichtspunkt, bevor wir uns im romantisch eingerichteten Hotel Waffeln, Kaffee und einen tollen Ausblick g?nnen.?15:50 Uhr treten wir die Talfahrt nach Fl?m an und essen uns am Aurlandsfjord mit Nudeln satt.
Gut gest?rkt fahren wir um 18:30 Uhr zum Aussichtspunkt „Stegastein“ Die Fahrt dahin l?sst da? Herz schon h?her schlagen, über enge Serpentinen schl?ngeln wir uns nach oben. Zwischendurch halten wir für Fotos an, denn nach jeder Kurve erwartet uns eine neue Perspektive. Oben angekommen k?nnen wir den atemberaubenden Blick über den Aurlandsfjord zu zweit genie?en, man kann diese Sch?nheit und Kraft der Natur nicht mit einem Foto einfangen, es ist wundervoll…aber auch sehr windig und kalt. Darum beschlie?en wir, nicht hier oben zu schlafen, sondern weiter nach Husum zu fahren. Um dahin zu gelangen, fahren wir durch den l?ngsten Tunnel der Welt ?(24,5km)
BORGUND
17.April 2016
Direkt von unserem Schlafplatz in Husum, starten wir unsere kleine Wanderung nach Borgund. ?Hier besuchen wir die im 12.Jh. errichtete Stabkirche, sie ist komplett aus Holz gebaut und mit pr?chtigen Schnitzereien au?en und Malereien innen verziert. Auf den Spuren K?nigs Sverre von 1177 laufen wir weiter, der Wald sieht m?rchenhaft aus und wir sind wiedermal fast allein unterwegs. Am Auto angekommen fahren wir weiter nach Kaupanger, auch hier ist eine Stabkirche zu sehen. Der F?hrbetrieb findet allerdings nur von Juni-September statt, somit wirkt der Ort wie ausgestorben. Wir übernachten in Songdal, in der n?he von „Kj?rnes Camping“ Es gibt Kartoffelbrei, M?hren und Würstchen zum Abend, die Pauline mit einem gekonnten Kick gegen den Tisch erstmal runter fallen l?sst. Guten Appetit…
Kannestein
20. April 2016
Unser Bus „Susi“ ist krank und muss zum Arzt! Darum stellt Martin den Wecker auf 7 Uhr, worüber sich Pauline sehr wundert und sich einfach umdreht um, weiter zu schlafen. Ich drehe sp?ter eine Runde mit Pauline im Thule durch den Ort Gaupne, w?hrend Martin unsere Susi untersuchen l?sst.
Wir fuhren am Tag zuvor durch das Jostedalen zum Nigarsbreen, wo wir mit Blick auf die Gletscherzunge unseren Milchreis zum Mittag a?en. Die Wanderung zur Gletscherzunge musste Martin leider mittendrin abbrechen, weil er wegen zuviel Schnee den Weg nicht mehr gefunden hat. Mit nassen Schuhen und Socken, kam er nach einer guten Stunde zurück und wir machten uns gemeinsam auf dem Weg nach Gaupne um das „Lustrabadet“ zu besuchen…hier genossen wir am sp?ten Nachmittag und Abend, warme Badebecken, Sauna und Whirlpool mit Blick auf die schneebedeckten Berge. Wir beschlie?en gleich auf dem Parkplatz vor dem Bad zu übernachten.
„Susi“ ist am Kühlwasserschlauch verletzt, wir werden nach Songdal verlegt und dort mit genügend Kühlmittel ausgestattet, da eine Reparatur zu teuer und zeitaufwendig w?re. So fahren wir also optimistisch weiter in Richtung Küste über Skei am Jostalsbreen, über Sandane, setzen mit der F?hre von Anda nach Lote über, um dann schlie?lich nach M?loy zum berühmten Kannestein zu gelangen. Der Stein ist kleiner als gedacht ? wir müssen erstmal schmunzeln als wir ihn „finden“. Auf den Bildern wirkt er doch immer recht gro?. Das Wetter ist rau und regnerisch, wir bleiben dennoch über Nacht hier und w?rmen uns mit Erbsensuppe auf.
Runde – die Vogelinsel
21. April 2016
Zum Frühstück peitscht der Wind zuerst den Regen, dann Schnee und etwas Hagel an die Windschutzscheibe. Wir verlassen M?loy und schl?ngeln uns die Küstenstra?e ?zur Vogelinsel entlang. Die Fahrt ist etwas mühsam und das Wetter an der Küste sehr wechselhaft. Aber es beschert uns so auch wieder eine ganz andere Kulisse als an den Tagen zuvor.
Wir wollen auf Runde unser Glück versuchen und hoffen, Papageientaucher zu sehen. Die Saison beginnt zwar gerade erst, aber vielleicht haben wir ja Glück. Zuerst sehen wir Schafe, die laufen auf der Insel mit ihren ca.150 Einwohnern einfach auf der Stra?e herum. Der Campingplatz kostet 150 NOK und wir sind gefühlt ganz allein auf der Insel. 16 Uhr machen wir uns auf den Weg in das Vogelschutzgebiet. Es ist ziemlich nass, überall Wasser und ein Weg der eigentlich keiner ist, das halten selbst unsere GoreTex ?Schuhe nicht aus. Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Steilküste, ?sehen aber bis auf 3 Seeadler und M?wen leider keine Papageientaucher…da sind wir wohl zu früh dran, schade. In der Saison von Mai-Juli ?brüten hier hundertausende V?gel und es muss ein richtig lautes Spektakel sein. ?ber dem Meer kommt eine dunkle Wand auf uns zu. Wir machen uns wetterfest und werden kurz beregnet und beschneit, dann scheint wieder die Sonne. Der Rückweg ist sehr schwierig zu finden und als w?re es nicht schon von unten nass genug, regnet es nochmal richtig bis wir endlich wieder am Campingplatz sind.
?LESUND
22./23. April 2016
Bei sehr wechselhaften und regnerischen Wetter fahren wir nach ?lesund. Wegen der Wetterlage besuchen wir dort den Indoorspielplatz „Barnes Lekeland“ (Eintritt für alle 3, 150 NOK) Das war für uns die Premiere einer solchen Einrichtung und natürlich ein riesiger Spa?, nicht nur für Pauline. Rutschen, Karussell und Dreirad fahren, klettern, krabbeln, laufen üben… wir nutzten die Matten auch gleich mal für ein paar Sportübungen und Pauline als Gewicht, denn die k?rperliche Ertüchtigung kommt hier ganz sch?n zu kurz.
Am frühen Abend fahren wir auf den Hausberg „Aksla“, um hier einen fantastischen Blick über ?lesund zu erleben und unser Nachtlager aufzuschlagen. Es kommt eine dunkle Wolke über das Meer und am sp?ten Abend schneit es.
Am n?chsten morgen wachen wir mit 10 cm Neuschnee auf und die Wolke über uns l?sst es auch noch kr?ftig weiter schneien. Wir lassen uns also Zeit beim Frühstück, Pauline findet den Blick aus dem Fenster super und als wir startklar sind, kommt schon wieder die Sonne raus.
Wir lassen Susi an Ort und Stelle und stapfen zu Fu? ?los. ?lesund ist schnell besichtigt und so zieht es uns an den Stadtrand ins „Atlanterhavsparken“, was mit kleinen und gro?en Meerwasserbecken zum Fische, Pinguine und Robben beobachten einl?dt. 360 NOK bezahlen wir für den Eintritt. Pauline teilt uns ihre Begeisterung lautstark vor jedem Aquarium mit, so dass es auch alle anderen Besucher gut h?ren k?nnen. Leider müssen wir 16 Uhr schon wieder gehen, weil dann Schlie?zeit war.?Wir laufen zurück und steigen die 418 Stufen zum Aksla wieder hinauf, der Schnee ist mittlerweile getaut und wir fahren nach dem Abendbrot noch 30 km weiter nach Sj?holt. Kurz vorher bemerken wir, dass der Steinschlag in unserer Windschutzscheibe einen 20cm langen Riss bekommen hat, wir informieren unseren Vermieter und hoffen das Beste.
GEIRANGER
24./25. April 2016
Sonntag, am frühen Nachmittag kommen wir an unserem Tagesziel Geiranger an und parken am Fjord Museum ab. Von hier aus laufen wir die Treppen am Wasserfall hinunter in den Ort. Es haben immerhin zwei Gesch?fte offen und in dem kleinem, lieblichen Café am Ortseingang kaufen wir uns leckere „Zimt-& Vanillebollen“. Auf dem Spielplatz der Schule toben wir uns dann alle beim Trampeln Workout aus und nutzen da? Gerüst als Fitnessger?t, bevor wir den kutzen aber steilen Weg am Wasserfall wieder nach oben steigen. Pauline sagt heute lustige Worte wie „zickezacke“ und „jodijodio“. Um etwas WLAN zu erhaschen, übernachten wir zentral am F?hrhafen. Zurzeit geht das auch noch problemlos, im Sommer kommen hier allerdings t?gilch ca. 8000 Menschen in gro?en Kreuzfahrtschiffen an. Unvorstellbar für uns! Es hat schon was in der Vorsaison hier zu sein. Man kann zwar bestimmte Wanderungen oder Aktivit?ten aufgrund des Wetters noch nicht machen, aber das „Alleinsein“ ist auf jeden Fall mehr wert.
Am n?chsten Morgen verschm?ht Pauline ihre Haferflocken und ist damit besch?ftigt, dem riesigen Troll am Souvenirshop zu winken. Da die MS Geiranger heute leider nicht zu Wasser geht, beschlie?en wir eine Wanderung zu machen und kaufen noch etwas Essen im Markt ein. Dort haben wir ein nettes Gespr?ch mit einer Auswanderin, die vor 14 Jahren von Berlin nach Norwegen gezogen ist. Sie r?t uns von der Tour ab, da der schmale Weg durch zu viel Schnee und Regen in der letzten Woche zu gef?hrlich um diese Jahreszeit ist. Daraufhin leihen wir uns ein Motorboot für 1 Stunde aus (500 NOK) und Kapit?n Martin schippert uns über den Geirangerfjorden. Sch?n warm eingepackt k?nnen wir nun doch die Berge vom Wasser aus sehen, die berühmten Wasserf?lle, die Namen wie „sieben Schwestern“ oder „Freier“ tragen, sind allerdings fast alle noch zugefroren. Pauline schl?ft in der Manduca. Es muss von oben sehr lustig ausgesehen haben, wie unser winziges Boot ganz allein auf dem gro?en Fjord treibt…was für ein kleiner Teil man doch vom Ganzen ist. Auf dem Rückweg haben wir Gegenwind, kommen aber sicher an und stellen fest, dass die Schiebetür unseres Busses die ganze Zeit offen stand. Es fehlt nichts, wir essen noch Mittag und fahren dann wieder zurück nach Sj?holt, um dann weiter nach Molde zu gelangen.
?MOLDE
26. April 2016?
Pauline freut sich, denn heute runden Weintrauben das Haferschleimfrühstück ab. Da wir auf einem Campingplatz übernachtet haben, nutzen wir die Duschr?ume und Pauline bekommt eine Grundreinigung in ihrer Faltbadewanne. Martin geht im Anschluss eine Stunde mit ihr joggen, in der Zeit kann ich mein Beautyprogramm ganz in Ruhe genie?en bevor unsere Fahrt weiter geht.

Am frühen Nachmittag sind wir in Bud, einem verschlafenen Fischerdorf mit ca. 1000 Einwohnern. Das Dorf ist sch?n angelegt, sehr überschaubar und liegt idyllisch ?an der Sch?renküste. Wir stellen Susi direkt an der kleinen Hafenbucht ab und genie?en den Blick auf die Fischerboote und das Meer. Am Abend bringt uns der Spielmannszug noch ein St?ndchen und zieht an uns vorbei. Hier wird wohl schon für den Nationalfeiertag ?geübt. Unweit von unserem Stellplatz führt ein kleiner Weg hinauf zur Kirche, wo such auch die ?ffentlichen Toiletten befinden- das ist mit Abstand der bis jetzt sch?nste Weg ?zum WC.
ATLANTERHAVSVEGEN
27. April 2016
Die Sonne kitzelt uns wach, 10 Uhr starten wir unsere Fahrt auf dem Atlanterhavsvegen und fahren die wohl sch?nste Autoroute der Welt entlang. Elegant schwingt sich die Stra?e über 7 Brücken von Holm zu Holm. Es ist fantastisch dem Meer so nah zu sein und l?sst uns wieder ganz neue Einblicke in die Küstenwelt gew?hren.
Schon bald fahren wir durch einen Tunnel im Atlantik und kommen in Kristiansund an. Nach dem Mittagessen starten wir den im Reiseführer empfohlenen Spaziergang. Er beginnt am sogenannten „Klippfischweib“ Diese Statue wurde den Frauen gewidmet, die sich neben Haushalt und den Kindern, um das Trocknen und Salzen ?des Fisches gekümmert haben. Auch die Lagerung und den Vertrieb hatten sie in der Hand, denn die M?nner waren auf hoher See mit dem Fischfang besch?ftigt. Wir fahren mit dem Sunboot, welches uns zu einem anderen Stadtteil von Kristiansund bringt, das Boot ist hier sozusagen der Stra?enbahnersatz und verbindet ?die vier Stadtteile miteinander. Nach 1,5 Stunden sind wir wieder am Bus und machen uns erneut auf die Suche nach einem Adapter für unsere SD-Card, leider erfolglos.
TRONDHEIM
28./29. April 2016
Wir parken in Trolla und satteln die R?der um mit ihnen am Trondheimsfjorden entlang nach Trondheim zu fahren. Um die Mittagszeit kommen wir im Zentrum an und gehen der t?glichen Hauptbesch?ftigung nach: Essen kochen, bzw etwas essbares kaufen. Trondheim ist bis jetzt meine pers?nliche Lieblingsstadt in Norwegen, sie hat es sich zum Ziel gemacht, die fahrradfreundlichste Stadt des Landes zu werden und beeindruckt mit dem „Nidarosdom“, den vielen bunten Holzh?usern im Stadtteil Bryggne, die alte Stadtbrücke „Gamle Bybro“, den sch?nen Parkanlagen, dem Fluss „Nildelva“und den wirklich guten Bedingungen für Radfahrer. Hier k?nnte ich mir vorstellen zu leben…wer wei? ob uns mal das „Auswanderfernweh“ packt. Wir spazieren über die alte Stadtbrücke, die auch als “ Tor zum Glück“ bekannt ist, um auf die Festung “ Kristiansten Festning“ zu gelangen. Wir staunen nicht schlecht, als wir den weltweit ersten Fahrradlift der Welt entdecken, verstehen allerdings die Anleitung nicht. Von der Festung haben wir einen sch?nen Blick über die Stadt. W?hrend des 2. Weltkrieges wurde sie als Hinrichtungsst?tte für norwegische Widerstandsk?mpfer genutzt. Auf dem Rückweg laufen wir durch das Gel?nde „Solsiden“ (w?rtlich übersetzt: Sonnenseite), dass die frühere Werft Trondheims umgibt. Hier gibt es auch ein Einkaufszentrum, dass wie die anderen H?user in Backstein gebaut wurde. Wir werden endlich fündig und kaufen einen Adapter für die SD-Card. Abendessen gibt es im Bus und wir übernachten gleich hier in Trolla, wo es übrigens die M?glichkeit gibt, ?Nordlichter zu sehen. Vielleicht schweben sie ja in der Nacht über uns. Am n?chsten Tag besuchen wir die Stadt nochmals mit dem Rad, allerdings ist der Wind sehr stark. Also machen wir es uns in der Touristeninformation gemütlich, um das WLAN für unsere Blogpflege zu nutzen.
NAMSOS
30. April 2016
Am Tag zuvor kommen wir gegen 22 Uhr auf dem Campingplatz, welcher direkt neben einen sehr kleinen Flughafen liegt, in Namsos an und zahlen 275 NOK pro Nacht.
Heute steht wieder duschen auf dem Programm und so lassen wir es ganz gemütlich angehen, wir k?nnen ja nicht jeden Tag etwas spektakul?res erleben. Nach dem Mittagessen laufen wir in die Stadt. Der Campingplatz liegt etwas ungünstig und die Stadt ist nicht unbedingt sehenswert. Aber wir haben eine Mission, denn letzte Nacht haben wir festgestellt das unsere Micro-SD-Card defekt ist und uns somit die Bilder vom 1. Bis 12. April fehlen. Irgendwas ist ja immer! Da wir die Fotos retten m?chten, machen wir uns auf Die Suche nach einem PC den wir benutzen k?nnen. In einem HandyShop werden wir fündig und der freundliche Mitarbeiter Sigve hilft uns schlie?lich. Zum Glück ist nicht viel los im Gesch?ft und so hat er viel Zeit für uns. Nach 2 Stunden ist es geschafft, ein Gro?teil der Bilder ist gerettet und die SD-Card anscheinend defekt.?Takk for hjelpen Sigve! Wir treten den einstündigen Rückweg zum Campingplatz an. Es sieht schon sehr witzig aus wie unsere Susi zwischen den riesigen Wohnmobilen steht, wer braucht schon Luxus wenn man es sich auch im T4 gemütlich machen kann. Zum Abebdessen gibt es Cous Cous mit Tomaten, Suppengrün und Wurst, verfeinert mit dem leckeren Mandelmus meiner Schwester und braunem Ziegenk?se. Lecker! Wir bleiben für eine weitere Nacht hier.